Mit Eltern Gespräche zu führen, ist Teil des Alltags von Lehrer:innen. Wir zeigen dir, wie du das Elterngespräch meisterst.
Als Lehrkraft vermittelst du nicht nur pädagogische und fachspezifische Inhalte, sondern setzt dich auch mit verschiedenen Gruppen auseinander. Neben der täglichen Arbeit mit den Schüler:innen und dem Kollegium gewinnt die Arbeit mit den Eltern zunehmend mehr an Bedeutung. Möchtest du ein konstruktives Verhältnis zu ihnen aufbauen, sind erfolgreich durchgeführte Elterngespräche ein wesentlicher Bestandteil dafür. Der Erfolg dieser Gespräche hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die zwei wichtigsten findest du hier.
Beziehungsaufbau als Elternarbeit
Zunächst ist es wichtig anzuerkennen, dass eine strukturierte Elternarbeit weiter geht, als zweimal im Jahr ein Elterngespräch anzubieten. Elternarbeit bedeutet, dass man anerkennt, dass es eine Beziehung zu den Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen für die pädagogische Arbeit benötigt. Um die Beziehung zu etablieren, solltest du niedrigschwellige Begegnungs- und Gesprächsanlässe schaffen. So können sich Bezugspersonen/Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen kennenlernen. Das kann z.B. ein gemeinsames Fest sein.
Phasen im Elterngespräch als Erfolgsfaktor nutzen
Weitere Faktoren, die zum Gelingen des Gesprächs beitragen, sind die Vorbereitung und Strukturierung des Gesprächs. Grob können Elterngespräche in vier Phasen aufgebaut werden:
- Orientierungsphase
- Klärungsphase
- Veränderungsphase
- Abschlussphase.
In der Orientierungsphase wird die durch z.B. ein wenig Smalltalk und das Angebot für etwas zu trinken die Beziehung etabliert. Anschließend wird der Anlass des Gesprächs besprochen, der Zeitrahmen vorgegeben und die gegenseitigen Erwartungen ausgetauscht. Damit ist der Gesprächsablauf transparent.
In der folgenden Klärungsphase bringst entweder du, oder die Eltern, den Anlass für das Gespräch vor. Oft handelt es sich dabei um ein bestimmtes Problem. Zu diesem Problem bezieht die andere Person im Anschluss Stellung. Ebenso werden im Anschluss daran Erwartungen an die jeweils andere Position geäußert.
In der Veränderungsphase müssen die Eltern Lösungsvorschläge machen. Sie übernehmen die Verantwortung für den Prozess. Die Lehrer:innen stoßen die Überlegungen der Eltern an, stellen Nachfragen und bieten Lösungen an. Im letzten Schritt sollen die Eltern die Lösungsvorschläge bewerten und eine Entscheidung über Maßnahmen treffen. Du als Lehrkraft kannst ihnen dabei Unterstützung anbieten.
In der Abschlussphase wird sich auf die nächsten Schritte verständigt. Außerdem ein Vertrag geschlossen: Es wird konkret niedergeschrieben, welche Maßnahmen getroffen werden und welche Unterstützung dabei geleistet wird.
Diese Phasierung haben wir an dem Buch des ehemaligen Schulleiters Adolf Bartz angelehnt. (Bartz, A., Gespräche mit Schülern und Eltern führen. Anregungen und Hilfen für die Beziehungs- und Kommunikationsgestaltung, Frechen: Ritterbach 2014). Ein Gespräch, das nach der Art geführt wird, musst du vorbereiten. Die Struktur hilft aber dabei, zielgerichtet auf die gemeinsame Unterstützung des Kindes zu schauen. Die ehrliche Gestaltung einer Beziehung zu den Eltern und die gute Vorbereitung und Strukturierung des Elterngesprächs können damit zwei Punkte sein, bei der ihr in eurer Elternarbeit achten könnt.
Quellen
Bartz, A. (2014): Gespräche mit Schülern und Eltern führen. Anregungen und Hilfen für die Beziehungs- und Kommunikationsgestaltung, Frechen: Ritterbach.